Geldpolitik |
09.06.2022 15:12:00
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EZB will im Juli ihre Zinssätze um 0,25 Prozentpunkte anheben - beendet billionenschwere Anleihenkäufe
Die Europäische Zentralbank (EZB) will im Juli ihre Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag bei seiner auswärtigen Sitzung in Amsterdam. Zunächst bleibt der Leitzins aber auf dem Rekordtief von null Prozent, Banken müssen für geparkte Gelder bei der EZB weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen.
Lagarde: EZB sorgt für mittelfristige Inflation von 2 Prozent
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde dafür sorgen, dass die Inflation mittelfristig zu ihrem Zielwert von 2 Prozent zurückkehrt. "Die hohe Inflation ist eine große Herausforderung für uns alle", sagte Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Der Inflationsdruck habe sich intensiviert und verbreitert. Zugleich belaste die russische Invasion in der Ukraine das Vertrauen und dämpfe das Wachstum.Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, seine Nettoanleihekäufe am 1. Juli einzustellen, den Bestand seiner Anleihen aber bis auf weiteres unverändert zu lassen. Er kündigte zudem Leitzinserhöhungen für Juli und September an und signalisierte, dass er unter Umständen im September zu einem Zinsschritt von mehr als 25 Basispunkten bereit sein könnte.
Lagarde: EZB steht vor Serie von Zinsschritten
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde vor einer Serie von Zinserhöhungen, deren Ausgestaltung von der Entwicklung des Inflationsausblicks abhängen wird. "Es ist nicht nur ein Schritt, es ist eine Serie von Schritten über die nächsten Monate", sagte sie in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Es werde vom Inflationsausblick abhängen, wie diese Serie verlaufe. Lagarde sprach zudem von einer "Reise".Lagarde zufolge fielen die geldpolitischen Entscheidungen bei der aktuellen Sitzung einstimmig. Auf die Frage nach möglichen Instrumenten der EZB gegen ein Auseinanderlaufen der Renditeabstände von Euro-Staatsanleihen verwies Lagarde auf die Möglichkeit flexibler Reinvestitionen von Tilgungsbeträgen fälliger Anleihen, die unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP erworben worden seien. Sie sprach von "totaler Flexibilität".
Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, seine Nettoanleihekäufe am 1. Juli einzustellen, den Bestand seiner Anleihen aber bis auf weiteres unverändert zu lassen. Er kündigte zudem Leitzinserhöhungen für Juli und September an und signalisierte, dass er unter Umständen im September zu einem Zinsschritt von mehr als 25 Basispunkten bereit sein könnte.
FRANKFURT/AMSTERDAM (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)
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